Zum Inhalt springen
Der Garibaldi-Bart

Der Garibaldi-Bart: für mehr Unabhängigkeit und Freiheit

Es gibt wohl kaum einen Bart, auf den die Begriffe Freiheit und Unabhängigkeit so gut zutreffen wie auf den Garibaldi Bart, denn welcher Bart kann schon von sich behaupten, nach einem berühmten Freiheitskämpfer benannt zu sein, der ein ganzes Land von der Fremdherrschaft befreit und vereint hat! Wer war dieser Giuseppe Garibaldi? Und wie stylst Du diesen besonderen Bart?

Um die erste Frage zu beantworten, müssen wir knapp 200 Jahre zurück ins Italien des 19. Jahrhunderts reisen. Italien, so wie wir es heute kennen, gab es damals noch nicht. Die italienische Halbinsel war aufgeteilt in vier große Königreiche bzw. Herzogtümer: Der Süden stand unter spanischer und der Norden unter österreichischer Herrschaft, dazwischen war der vom Papst regierte Kirchenstaat. Nur das nordwestliche Piemont und Sardinien wurden vom italienischen Adelsgeschlecht Savoyen regiert.

Der Großteil der Italiener wurde also von fremden Herrschern beherrscht. Dagegen regte sich immer größerer Widerstand, der ab den 1820er Jahren zu vielen kleineren Aufständen und Revolten führte. Diese wurden aber von den Österreichern und Spaniern direkt niedergeschlagen.

Der junge Garibaldi

Einer dieser frühen Revolutionäre war der damals noch nicht einmal 30-jährige Guiseppe Garibaldi, der sich schon früh mit der Idee eines italienischen Nationalstaats auseinandersetzte.

Als er nach einem der Aufstände zum Tode verurteilt wurde, floh er nach Südamerika und machte genau da weiter, wo er in Italien aufgehört hat: Er beteiligte sich an Revolutionen und Freiheitskriegen.

Währenddessen entwickelte sich bei den Italienern der Wunsch nach Einheit immer weiter. So weit, dass schließlich auch der (italienische) König im Piemont und Sardinien das Ziel eines vereinten Italiens unter seiner Herrschaft ausrief.

Garibaldis Rolle in den italienischen Unabhängigkeitskriegen

Durch diesen Wandel sah Garibaldi seine Zeit gekommen und kehrte nach Italien zurück. 1860 zog er mit rund 1000 Kämpfern nach Sizilien und eroberte von dort aus Süditalien von den Spaniern zurück. Bei diesem als „Zug der Tausend“ berühmt gewordenen Kampf erhielt er fast überall Unterstützung von der Bevölkerung und sein Status als Held festigte sich.

Zeitgleich eroberte die piemontesische Armee den Kirchenstaat und vereinigte sich mit Garibaldis Armee. Als es etwas später um die Eroberung des von Österreich beherrschten Nordens ging, mischte Garibaldi mit seinen Männern wieder mit und gewann einige Schlachten.

Garibaldi als Königsmacher

Bei einem Treffen mit Victor Emanuel, dem König von Piemont und Sardinien, sprach er diesen als „König von Italien“ an und trug so aufgrund seiner Reputation in der Bevölkerung maßgeblich zur Einigung Italiens unter dem italienischen König bei.

Garibaldis Charisma, seine Beliebtheit in der Bevölkerung und die Erfolge, die er errungen hat, machten ihn zum Helden der Unabhängigkeitskriege und tragen bis heute zu seinem Ruf als Kämpfer für die Freiheit und zum Vorkämpfer der italienischen Nation bei. Um Garibaldi zu Ehren und das Gedenken aufrecht zu halten, wurden viele Straßen und Plätze nach ihm benannt. Und natürlich auch sein großes Wiedererkennungszeichen: sein Bart.

Der Garibaldi Bart – der Inbegriff des Hipster-Bartes

Der Garibaldi Bart gehört zu den wohl eindrucksvollsten Bärten. Jahrzehntelang war er fast gar nicht mehr zu sehen, vor gut 10 Jahren feierte er im Zuge der Hipster-Welle sein großes Comeback. Beim Garibaldi Bart handelt es sich um eine runde Version des Vollbarts. Er passt vor allem zu ovalen und rechteckigen Gesichtsformen und kann sogar vorteilhaft wirken, denn er verbreitert das Gesicht etwas nach unten hin. Der Bart ist imposant und so dominant, dass er alle Blicke auf sich zieht. Der Garibaldi kann damit als richtiger Ego-Booster wirken.

Damit der Garibaldi Bart so imposant wirkt, muss Dein Bartwuchs dicht und ausgeprägt sein. Dicke, kräftige Barthaare verstärken den Effekt. Hast Du nur sporadischen Bartwuchs, solltest Du einen anderen Bart Style wählen.

Erfüllst Du diese Voraussetzungen, brauchst Du vor allem eines: Zeit! Je nachdem, wie schnell Deine Haare wachsen, kann es mehrere Monate oder gar Jahre dauern, bis Deine Barthaare die richtige Länge von 15 bis 20 Zentimetern haben. Das Gute daran ist, dass Dein Bart auch in dieser Übergangszeit gut aussehen wird, Du startest ja schließlich mit einem 3-Tage-Bart, der nach und nach immer länger wird.

Hat der Bart die richtige Länge erreicht, ist der nächste Schritt recht simpel. Deine Barthaare haben nun ungefähr die gleiche Länge, genau das will der Garibaldi Bart aber nicht. Das Charakteristische am Garibaldi sind die leichten Rundungen hin zu den Wangen. Diese erreichst Du am besten mit einem Barttrimmer.

So pflegst Du den Garibaldi Bart

Ist der Garibaldi Bart einmal in Form, hält sich der Aufwand in Grenzen. Abstehende Barthaare solltest Du abschneiden, damit der Bart in Form bleibt. Deinen Oberlippenbart solltest Du regelmäßig stutzen, damit Dein Mund frei bleibt.

Ansonsten darf der Bart gerne etwas „wilder“ aussehen. Verwende deshalb keine Pomade oder Wachs, denn so verliert er den natürlichen Charakter. Wasche ihn aber regelmäßig mit Bartshampoo und kämme ihn hin und wieder. Benutze regelmäßig Bartöl, um ihn weich und leicht glänzend zu machen. Auch die Haut unter Deinem Bart wird es Dir danken!

Mit dem Garibaldi Bart trägst Du ein Stück Geschichte in Deinem Gesicht. Um etwas vom Image des Unabhängigkeit- und Freiheitsliebenden Vorkämpfers abzubekommen, brauchst Du viel Zeit und Geduld. Garibaldi hat Italien ja auch nicht an einem Tag vereint. Aber dafür bekommst Du einen der imposantesten Bärte, die es gibt.

War dieser Artikel hilfreich?

The Lins

The Lins

Der Blog The Lins verbindet Themen aus den Bereichen Fashion, Lifestyle und Travel mit Design in all seinen Ausprägungen und richtet sich an Männer, die sich in den üblichen deutschen Männer-Zeitschriften nicht wiederfinden. Hinter The Lins stehen Frank Lin, studierter Mode-Designer und für alles Visuelle verantwortlich, und Philipp Kleiber, Historiker und Politikwissenschaftler.