Dubois gehört zu den wenigen Meisterparfümeuren der Welt. Sie ist Absolventin der renommierten Parfümschule Roure in Grass, Frankreich und hat mehr als 100 Parfüms auf dem Markt. Seit 33 Jahren arbeitet sie für Procter & Gamble und wurde kürzlich zur Vizepräsidentin ernannt. Sie ist außerdem Mitglied der hoch angesehenen Victor Mills Society des Unternehmens.
Zum Thema „Männer und Bärte“: Es waren immer „Männer und Anzüge“, „Männer und Muskeln“, „Männer und Technik“. Wann wurden „Männer und Gesichtsbehaarung“ spruchreif?
Männer tragen schon seit langer Zeit Bärte – lange, fließende Bärte. Berühmte und mächtige Männer, sogar Götter, wurden selten ohne Bart dargestellt. Historisch gesehen gibt es nur wenige Unternehmen, die die Pflege von Männern ernst nehmen.
Gillette ist eines davon. Die neue Marke King C. Gillette, benannt nach dem Firmengründer, knüpft sogar an die Anfänge der modernen Männerpflege an. Ob mit oder ohne Gesichtshaare, ob mit frisiertem Bartschnitt oder ohne – zur Zeit von King Camp Gillette war es üblich, dass sich Männer vom Barbier haben rasieren und frisieren lassen. Die Rasur des eigenen Gesichts war buchstäblich etwas, das man nicht zu Hause versuchen wollte. Ich glaube, es besteht gar kein Zweifel daran, dass der erste wirklich sichere Rasierer es ihnen erst ermöglichte, dass sie die Dinge selbst in die Hand nahmen – bequem vor ihrem Badezimmerspiegel.
Jetzt will Gillette also den Bart verwöhnen? Wie soll das funktionieren?
So wie es bislang auch funktioniert hat: durch Forschung, Tests, Verbesserungen und durch den Kontakt mit den Verbrauchern. Als Procter & Gamble das Unternehmen Gillette erwarb, war uns fast sofort klar, dass Rasier- und Bartpflegeprodukte enorm von unserem Know-how bei Haarspülungen, Hautreinigungsgels und Feuchtigkeitscremes, vor allem von Düften profitieren können.
Von Düften?
Ja, Düfte! Procter & Gamble ist eines von wenigen Unternehmen für Konsumgüter, die es verstehen, Düfte zu kreieren, die sich nahtlos in die verschiedenen Produkte einlagern, sich während des Gebrauchs gut entfalten und unter allen möglichen Bedingungen über einen langen Zeitraum hinweg wirksam bleiben.
Darüber hinaus verfügen wir – dank unseres House of Perfume – über die internen Fähigkeiten, dies mit recht subtilen Kompositionen zu tun. Wir forschen und testen ständig, um Verbrauchertrends zu verstehen und entsprechende Düfte zu identifizieren, welche Stimmung, Ausstrahlung und Selbstvertrauen unserer Kunden verbessern.

Gillette wiederum hat hinsichtlich Haarfollikel im Gesicht, Haarwuchs, Geometrie, Reibung und so weiter viel erforscht und wissenschaftlich gearbeitet. Weil das Unternehmen enorm viel Arbeit in das Design von Rasierern und Rasiergelen gesteckt hat, die ein immer angenehmeres und komfortableres Rasiergefühl bieten sollen, nutzen wir das Verständnis für die Bedürfnisse der Männer. Denn Bärte sind schließlich dazu da, um zu bleiben und sich gut anzufühlen!
Aber nicht nur das: Bärte sollen auch gut riechen! Der Bart des Mannes befindet sich nämlich genau unter seiner Nase. Und auch bei einem Kuss befindet sich der Bart direkt vor der Nase der Partnerin!
Gutes Argument! Wissen Jungs denn überhaupt, wonach sie riechen? Ich meine, abgesehen von den offensichtlichen Gerüchen aus der Umkleidekabine …
Allgemein gesagt: Männer scheinen sich weniger darum zu kümmern, wie sie riechen, als Frauen. Frauen haben vielleicht einen besseren Geruchssinn als Männer. Aber wir dürfen auch nicht außer Acht lassen, dass Männer in Bezug auf Düfte einfach weniger Möglichkeiten hatten. Dies hatte vor allem etwas mit den völlig veralteten Rollenbildern und Beziehungen zwischen Männern und Frauen zu tun. Wir wurden konditioniert, zu akzeptieren, dass Frauen irgendwie besser riechen müssen als Männer.
Selbstverständlich wollen Männer auch gut riechen. Für sich, für ihre Partnerinnen … und das wollen ihre Partnerinnen auch! Ich glaube, in der Vergangenheit waren die Erwartungen an den Geruch der Männer viel geringer.
Aber das ändert sich jetzt. So wie sich auch die Rollen der Männer und Frauen seit einiger Zeit verändern. Frauen sind inzwischen berufliche Wegbereiterinnen, die lange Arbeitszeiten im Büro einplanen. Männer drücken Emotionen aus, machen sich die Kindererziehung zu Eigen. Gleichgeschlechtliche Paare zeigen sich in der Öffentlichkeit.
Männer müssen nicht mehr nach Brut oder Aqua Velba riechen. Heutzutage gibt es immer mehr Unisex-Düfte. Aufgrund dieser erweiterten Möglichkeiten haben Männer ihre Vorstellung davon, wie sie aussehen, riechen und handeln sollten, angepasst. Sie haben ihrer Pflege- und Rasiergewohnheiten weiterentwickelt.
Augenscheinlich liegen die Unterschiede bei Körperpflegeprodukten von Männern im Vergleich zu denen von Frauen hauptsächlich bei der Verpackung und dem Duft. Wie also soll ein Mann riechen? Wie riecht ein Mann tatsächlich?
Das sind wichtige Fragen! Der Duft von Körperpflegeprodukten für Männer wurde erst in den 1960er Jahren erwähnenswert, als eine Werbung für Gillettes Aftershave Sun Up den Duft als „lebhaft und beschwingt“ beschrieb und behauptet wurde, dass auch Frauen ihn mögen würden. In den meisten Fällen war das Duftdesign für Körperpflegeprodukte, die an Männer vermarktet wurden, ein selbstbeschränkender Vorschlag. Solange männlich als rau, frisch, scharf oder ledrig definiert wurde, gab es keine Idee, warum ein Mann wie etwas anderes riechen wollen würde? Dazu hat auch die Tatsache beigetragen, dass es den charakteristischen männlichen Duft, das klassische Fougerè aus Bergamotte, Geranie/Lavendel und Eichenmoos, schon seit Ende des 19. Jahrhundert gibt!
Ein Teil der Antwort ist also, dass sich der Geruch von „Männlichkeit“ mit der Einstellung von und über Männer verändert. Das Fougerè wird immer noch als Basis für die meisten männlichen Düfte verwendet, aber der einfache und holzige Duft hat sich weiterentwickelt und umfasst auch süßere, zitrusartige Noten, sogar cremige Vanille und frischen Lavendel. Es ist schon erstaunlich, zwischen wie vielen Gerüchen die Männer sich heutzutage entscheiden können.
Das ist auch abhängig vom Alter. Die Generationen Y und Z sind diejenigen, welche die Geschlechterregeln neu definieren. Die sozialen Medien bringen viel Stress mit sich, sie bieten aber auch eine enorme Unterstützung für Menschen, ihre eigene Individualität anzunehmen.
Männer machen Aussagen darüber, wie sie ihre Bärte oder Gesichtsbehaarung pflegen. Das bedeutet, dass sie viel bewusster sind und zum Beispiel mehr Feuchtigkeitscremes benötigen als früher.
Typischerweise sieht man, dass die Trends bei den Düften in einer bestimmten Reihenfolge auftauchen: feiner Duft, dann Hautpflege, dann Körper- und Haarpflege und schließlich Antitranspirantien und Deodorants.
Im männlichen Duftsegment gibt es noch viel Potenzial. Wir stehen vor einer riesigen Chance, es für Männer und ihre Bärte richtig zu machen! Mit dem KCG-Duft haben wir nicht darauf gewartet, dass irgendwelche Trends irgendwann aus der Kategorie der Luxusparfüms herunterrieseln. Wir haben bewusst etwas entworfen, was bereits bei der Einführung der Produktreihe als feiner Duft betrachtet werden kann.
Wie funktioniert das?
Aus Erfahrung und aus den Erkenntnissen unserer Forschung wissen wir, dass der Bart eines Mannes verschiedene Arten von Gerüchen haben kann. Die Düfte, die man in den heutigen Bartpflegeprodukten findet, sind leicht maskuline Versionen von Vanille, Blumen, Paprika und Zitrusfrüchten. Einfach Düfte, die für die neueren Generationen geeignet sind.
Denkt daran, dass der Geruch eines Bartes letztlich davon abhängt, wie der Duft konstruiert und in das Produkt integriert ist. Wir unterscheiden bei der Zusammenstellung zwischen Kopf-, Mittel- und Basisnoten.
Die Kopfnoten sind flüchtig, was bedeutet, dass sie das Erste sind, was auffällt, bevor das Produkt verwendet wird. Dieser erste Eindruck ist dazu da, eine Stimmung des Vertrauens und der Vorfreude für den Benutzer zu erzeugen.
Das Herz eines Duftes entsteht, wenn das Produkt verwendet wird und mit dem Körper interagiert. Dies verstärkt die Entscheidung für das Produkt, indem es Dich wissen lässt, dass es gut funktioniert.
Die Basisnoten verweilen, damit andere Dich riechen und „identifizieren“ können.
Und das Barthaar? Braucht das etwa zusätzliche Hilfe, um gut zu riechen?
[Lacht] Nun, sagen wir es mal so: Aufgrund der Menge der Haare und der Nähe zum Mund gibt es im Laufe eines Tages viele Gelegenheiten, dass der Bart eines Mannes zusätzliche Gerüche annimmt.
Ein Bart sieht ohne ein wenig Arbeit einfach auch nicht gut aus, fühlt sich nicht gut an und riecht auch nicht gut. Zunächst einmal ist das Barthaar doppelt so dick wie das Kopfhaar.
Dichte und Wachstumsmuster können stark variieren. Es kann lockig oder gerade sprießen. Außerdem haben Männer viele verschiedene Möglichkeiten, Bärte zu tragen. Der kräftige Bart des Brauers, der Zehn-Uhr-Schatten, kurz und süß, Kinn und Wangen, ein großer alter „Stachel“, wie man ihn nennt … Die Herausforderungen beim Trimmen und Pflegen könnten unterschiedlicher nicht sein. Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass mit einem Bart die Rasur noch komplizierter geworden ist. Es gibt vielleicht weniger Rasen zu mähen, aber man muss wissen, an welchen Stellen man aufhören muss.
Ein Vorteil der Gesichtsrasur, der von Männern oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass es sich dabei um eine Tiefenreinigung handelt. Die Rasur mit einem Rasiermesser bzw. einer Rasierklinge bietet ein hervorragendes Peeling.
Unter einem Bart sammeln sich nämlich all die abgestorbenen Hautzellen, Schweiß und Talg an, die normalerweise beim Rasieren abgeschabt werden. Die Haut trocknet aus, die Poren werden verstopft. Man bekommt einfach nicht mehr das frische, saubere Gefühl und
den Geruch, den eine schöne Rasur mit sich bringt. Männer profitieren also von Bartpflegeprodukten, die für ihre ganz speziellen Aufgaben entwickelt wurden.
Rasiergele zum Beispiel müssen die Feuchtigkeit in den Barthaaren zurückhalten, damit diese „kratziger“ und einfacher zu schneiden sind, sodass die Rasierklingen leicht und mit so wenig Reizung wie möglich über die Haut gleiten können.
Bei der Bart- und Gesichtswäsche geht es um einen schnellen Vollschaum und um ein leichtes Ausspülen. Milde Reinigungsmittel in Kombination mit Haarspülungen und Ölen sorgen dafür, dass sich das Barthaar weich und geschmeidig anfühlt. Ein Tupfer Menthol
sorgt dafür, dass sich die Haut darunter kühl und erfrischt anfühlt.
Balsame und Öle sind für die Pflege und das Finish vorgesehen. Im Wesentlichen sorgen sie dafür, dass sich der Bart leicht, glatt, weich und gesund anfühlt.